Die Arbeit als Pflegestelle

Galgo-Lovers A.s.b.l. arbeitet vorrangig mit Pflegestellen und vermittelt nur in Ausnahmefällen in direkte Adoptionsfamilien. Pflegestelle zu sein ist eine sehr wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe. Viele Interessenten für eine Adoption scheuen sich verständlicherweise davor, ein “Blind Date” einzugehen und möchten nur ungern einem Tier ein Zuhause zusagen, ohne es vorher kennen zu lernen. Eine Übergangszeit in einer Pflegestelle ist deshalb zum besseren Eingewöhnen und Kennenlernen des Hundes von grosser Bedeutung. Da alle unsere Helfer ausschliesslich ehrenamtlich arbeiten, gibt es keine Bezahlung sondern “nur” den Dank und die Gewissheit, einem Hund in Not geholfen zu haben. Es gibt aber zusätzlich das unbezahlbare Gefühl, hautnah mitzuerleben, wie ein oftmals abgemagerter, möglicherweise verängstigter Hund langsam aber sicher auftaut und beginnt, das Leben zu geniessen und sich wohl zu fühlen. 

Die Aufgaben einer Pflegestelle:

Unzählige ausgesetzte, streunende, verhungernde, kranke, verletzte oder schlecht gehaltene Hunde erreichen unsere Partner vor Ort in Spanien. Die Hunde sind zu dem Zeitpunkt mehr oder weniger eingeschüchtert. Wir versuchen zu helfen, indem wir “unsere” Hunde auf privaten Pflegestellen unterbringen. Dort sollen sie familiäre Betreuung und Pflege, Erziehung und Vorbereitung auf das “normale Leben in der Familie”, Zuwendung und vor allem Liebe erhalten. Die meisten durften bis zu dem Zeitpunkt noch nie erfahren, was es heisst, ein geliebtes Haustier zu sein. 

Die Voraussetzungen zur Pflegestelle: 

Die Tiere, die wir übernehmen, haben oft eine schlimme Vergangenheit hinter sich. Sie wurden nicht selten misshandelt, gequält, an kurzen Ketten gehalten, ohne Futter und Wasser alleine gelassen oder lebten eine mehr oder weniger lange Zeit als Streuner, verhasst, verfolgt und hungernd. Diese Tiere sind psychisch & physisch angeschlagen und brauchen viel Liebe, Geduld und Zuneigung um wieder “normal” leben zu können. Viele haben noch nie ein Haus von innen gesehen und sind deshalb nicht stubenrein. Hier sind Geschick und Fähigkeiten der Pflegefamilie gefragt. Natürlich stellen wir, zusammen mit den Pflegeltern, sicher, dass die Pflegestelle für den jeweilig betroffenen Hund sowohl die räumlichen als auch die sachkundigen Voraussetzungen erfüllt. Weiterhin müssen alle Familienmitglieder mit der Aufnahme und Betreuung eines Pflegehundes einverstanden sein. Alle Familienmitglieder müssen frei von Tierhaarallergien sein und Vermieter müssen informiert und einverstanden sein. Tierliebe, Verständnis, Geduld, Zeit, Erreichbarkeit sowie gesunder Menschenverstand sind absolut unabdingbare Voraussetzungen. 

Die Kosten für die Pflegestelle: 

Leider ist es Galgo-Lovers A.s.b.l. unmöglich, die Kosten für Futter und normales Zubehör wie Halsband, Leine & Körbchen zu übernehmen! Sollte aber ein Hund z.B. Spezialfutter, Sicherheitsgeschirr oder Schur benötigen, hilft Galgo-Lovers A.s.b.l. nach Absprache auch finanziell. Tierarzt- oder Physiotherapiekosten in Bezug auf den Pflegling werden immer durch den Verein übernommen. Eventuelle Schäden im Haushalt der Pflegestelle (Schuhe, Teppiche, Fernbedienungen, …) können nicht vom Verein übernommen werden. 

Die Verpflichtungen für die Pflegestelle: 

Eine Pflegestelle hat die volle Verantwortung über das ihr anvertraute Tier, dessen Pflege, Betreuung, Unterbringung und Versorgung. Dass bestehende Tierschutzgesetze eingehalten werden müssen, versteht sich von selbst. Jeder neue Pflegehund kann zunächst Unruhe in ein vorhandenes Rudel bringen und Eifersucht erzeugen. Obwohl alle unsere Hunde vor dem Einzug in ihre Pflegefamilie tiermedizinisch versorgt werden, können wir nie ganz ausschliessen, dass das aufgenommene Tier bereits Krankheitsträger und –überträger ist. Es bleibt immer ein geringes Restrisiko bestehen. 

Die Dauer der Pflege: 

Wie lange es dauert um ein passendes, festes Zuhause bei einem tierlieben Menschen zu finden, lässt sich nicht vorab sagen. Welpen werden oft sehr schnell vermittelt wohingegen erwachsene, ängstliche, ältere & kranke Tiere oft länger in der Pflegestelle bleiben. In den seltensten Fällen lässt sich auf Knopfdruck ein Zuhause finden. Die Entscheidung zu einem Pflegehund sollte daher auch auf lange Sicht sehr wohl überlegt werden. Wir möchten unseren Hunden unnötige Wechsel und somit Rückschläge ersparen. 

Die Vermittlung: 

Alle zur Vermittlung stehenden Hunde werden in den Medien (vor allem im Internet – Homepage & Forum) ausgeschrieben. Interessenten melden sich zwecks Anfrage beim Verein. Natürlich darf und soll die Pflegefamilie in ihrem Bekannten- und Freundeskreis nach Interessenten Ausschau halten. Der direkte Kontakt mit potentiellen Adoptanten ist uns sehr wichtig. Bei einer konkreten Anfrage organisieren wir immer eine Vorkontrolle und sprechen uns zum Wohl des Hundes mit der Pflegestelle ab. 

Allgemeines: 

Eine Pflegestelle sollte nach Möglichkeit eigenverantwortlich und selbstständig, stets aber zum Wohle des Tieres handeln. Eine Pflegestelle wird nie alleine gelassen. Mitglieder des Vereins und Pflegestellenbetreuer stehen mit Rat und Tat zur Seite. Manchmal kommt es vor, dass die Pflegestelle den Pflegi selbst behalten will. Wir verstehen sehr gut, wie schwer es fällt, sich von einem liebgewonnenen Tier wieder zu trennen. Leider müssen wir aber mit jedem Hund, der von seiner Pflegestelle fest übernommen wird, einem anderen Hund die Hilfe verweigern. 

Wenn Dich das, was Du bisher gelesen hast, nicht verschreckt hat, wenn uneingeschränkte Liebe zum Tier, Geduld und auch Humor zu Deinen Eigenschaften gehören und wenn Du gerne einem Hund beim Start in ein neues Leben behilflich sein möchtest, dann freuen wir uns, Dich bald als Pflegestelle begrüssen zu dürfen! 

Selbstverständlich bekommst Du gerne noch mehr Infos. Schreib uns an!

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